Achtung: Betrügerische E-Mails im Zusammenhang mit öffentlichen Ausschreibungen

Das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) warnt aktuell vor einer neuen Betrugsmasche, die gezielt Unternehmen und öffentliche Auftraggeber im Umfeld europaweiter Ausschreibungen betrifft. Auch unsere Kunden wurden bereits auf diese Bedrohung aufmerksam – ein klarer Anlass, darüber zu informieren und zur Wachsamkeit aufzurufen.
Was ist passiert?
Laut BLKA haben sich bislang unbekannte Täter Zugriff auf öffentlich einsehbare Daten aus der EU-Ausschreibungsplattform TED (ted.europa.eu) verschafft. Auf dieser Grundlage nehmen die Betrüger gezielt Kontakt mit Auftragnehmern auf, die jüngst eine Ausschreibung gewonnen haben. Unter dem Vorwand, offene Rechnungen anfordern zu wollen, erlangen sie echte Zahlungsinformationen – die sie anschließend manipuliert weiterleiten.
Das Ziel: Zahlungen auf falsche Konten umzuleiten.
So funktioniert die Masche – ein Überblick:
- Datenbeschaffung: Die Täter analysieren veröffentlichte Ausschreibungsdaten auf TED.
- Kontaktaufnahme: Sie geben sich als Auftraggeber aus und fordern echte Rechnungen an.
- Manipulation: Die erhaltenen Rechnungen werden mit gefälschten Bankverbindungen versehen.
- Täuschung: Die manipulierten Rechnungen werden an die eigentlichen Auftraggeber weitergeleitet.
Diese Variante des sogenannten Business Email Compromise (BEC) ist besonders perfide, da sie auf echten, öffentlich zugänglichen Informationen basiert und dadurch sehr glaubwürdig wirkt.
Was können Sie tun?
Das BLKA gibt konkrete Handlungsempfehlungen, um sich zu schützen:
- Absender sorgfältig prüfen: Achten Sie auf ungewöhnliche Domains, Schreibfehler oder andere Auffälligkeiten in E-Mail-Adressen.
- Zahlungsaufforderungen verifizieren: Kontrollieren Sie jede Rechnung und Bankverbindung telefonisch oder über bekannte Kommunikationskanäle.
- Mitarbeitende schulen: Sensibilisieren Sie Ihr Team für solche Betrugsversuche und etablieren Sie klare Prüfprozesse.
- Verdächtige Vorfälle melden: Informieren Sie Ihre IT-Abteilung, Ihre Bank und ggf. die Polizei bei Verdacht auf Betrugsversuche.
Im Ernstfall
Sollten Sie bereits Opfer dieser Masche geworden sein, ist schnelles Handeln entscheidend: Informieren Sie sofort Ihre Bank, um Zahlungen zu stoppen oder rückgängig zu machen, und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Bleiben Sie wachsam – für mehr Sicherheit im Vergabealltag.
Bei weiteren Fragen steht Ihnen das Team von subreport selbstverständlich zur Verfügung.
Quelle: polizei.bayern.de